Mit den "Präambeln und Interludien" von 1954, der zweiten Serie von Kleinformen nach den 1932 erschienenen "Kleinen Präludien und Intermezzi opus 9", steht man schon in der Reifezeit Schroeders. Stilistisch ist der Weg längst gefunden und beschritten, den wir vielleicht manchmal etwas zu pauschal mit "erweiterter Tonalität" hinreichend zu beschreiben glauben. Sei's drum: die acht kurzen – über weite Strecken manualiter zu spielenden – Stücke erfordern keine virtuose Organistentechnik. Ostinates Laufwerk (Nr. 8) wechselt mit kanonischer Gestaltung (Nr. 5), der kleinen Ciacona (Nr. 2) stehen Arpeggien im Triolenrhythmus gegenüber (Nr. 6), die in den Oberstimmen kontrapunktierte phrygische Leiter (Nr. 3) hat als Gegenstück die chromatische Führung des Basses (Nr. 1). So sind die Stücke nicht nur jedes für sich, sondern auch in ihrer bunten Vielgestalt als Zyklus (Spieldauer ca. 12 Minuten) zum Vortrag geeignet.