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Orgelordinarium "Cunctipotens Genitor Deus"

Sätze: Kyrie – Gloria – Sanctus – Agnus Dei
Entstehung: 1964
Dauer: 10:20 min.
Beispiel-Download: PDF vom Kyrie [90 KB]
Verlag: Schott ED 5281


Dr. Raimund Keusen über das Orgelordinarium "Cunctipotens Genitor Deus" (Auszug aus seinem Vortrag über das Orgelwerk Schroeders):

Das 4. Ordinarium "in festis duplicibus primae classis", also gedacht für die Hochfeste des Kirchenjahres, das seine Teile in Kyrie (1. Ton, dorisch), Gloria (4. Ton, hypophrygisch), Sanctus (hypomixolydisch, 8. Ton) und Agnus (hypolydisch, 6. Ton) hat, wird nur durch die liturgische Klammer zusammengehalten. Eine tonartliche, noch gar thematische Verwandtschaft ist diesem wie den anderen Choralordinarien fremd. Für den Komponisten muss also die Klammer eine intensivere Struktur annehmen. Das Kyrie lässt Schroeder in original dorisch d enden, das Gloria endet ganz unorthodox in Fis, hervorgerufen durch die Transposition der originalen Gloriaintonation um einen Ganzton aufwärts.

Das Sanctus endet im originalen mixolydisch auf g, das Agnus Dei wiederum steht um einen Ganzton höher als die lydische finalis f, wiederum durch Transposition, diesmal aber des Gesamtstückes, in G-Dur notiert (Sätze also in D – Fis – G – G). Das Ordinarium "ist nicht zum Gebrauch während der Liturgie bestimmt, noch gar im engen Sinne "Zusammenstellung von Orgelversetten zur alternatim-Aufführung der Ordinariumsstücke der Messe" (vgl. Riemann Musiklexikon, Sachteil, S. 688, Stichwort "Orgelmesse"), sondern besteht aus Konzertstücken, die durch die liturgische Klammer der gregorianischen Vorlage zum Zyklus werden. Es ist also nicht zu verwechseln mit der Gattung "Organum in missa cantata", wo Schroeder z. B. für den 13. Sonntag nach Pfingsten Stücke schreibt wie "Ante Introitum", "Post Offertorium" usw., die im Gottesdienst Verwendung finden sollten (vgl. Organum in missa cantata II, Herder Freiburg 1961, Dominica decima tertia post Pentecostes, S. 80ff).



Kleine Präludien und Intermezzi op. 9
Orgelsonate Nr. 1