Biografie
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1904 bis 1945
1946 bis 1961
1962 bis 1984
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Woll, Erna

Erna Woll, geboren am 23. März 1917 in St. Ingbert und gestorben am 7. April 2005 in Friedberg bei Augsburg, gehört zu den angesehensten Komponistinnen von geistlicher Musik. Sie war zunächst Schulmusikerin an der Lehrerinnenbildungsanstalt in Weißenhorn, anschließend 1962 bis 1972 Dozentin (seit 1969 als Professorin) an der Pädagogischen Hochschule in Augsburg.
Vorausgegangen waren Jahre des Lernens: 1936-1938 Studium der evangelischen Kirchenmusik in Heidelberg, wo der junge Wolfgang Fortner sie im Tonsatz unterwies. 1940 bis 1944 Kompositionsstudium an der Münchner Akademie der Tonkunst bei Joseph Haas und Gustav Geierhaas. Ein parallel dazu absolviertes Schulmusikstudium beendete sie mit einem glänzenden Examen. Während ihrer Münchner Zeit konvertierte sie zum Katholizismus, was sie nicht daran gehindert hat, bis auf den heutigen Tag eine leidenschaftliche Ökumenikerin zu bleiben.

Zwischen 1946 und 1948 studierte sie dann katholische Kirchenmusik an der Kölner Musikhochschule. Prägende Eindrücke vermittelten ihr hier Heinrich Lemacher (Komposition), Theodor Bernhard Rehmann (Chorleitung) und vor allem der "hinreißende Orgel-Improvisator und Komponist Hermann Schroeder" (E.W.), bei dem sie Privatunterricht genoß. Ihm zeigte sie damals ihre "Lieder der Liebe" für Singstimme und Klavier. Nachdem er die Noten durchgesehen hatte, sagte Schroeder anerkennend zu ihr: "Was wollen Sie denn bei mir noch lernen?"

Erna Wolls Vokalkompositionen, stets vertont nach bewusst ausgewählten, oft hintergründigen, auch provokanten, anklagenden oder kritischen Texten wichtiger Autoren vor allem der Gegenwart, sind ganz unverkennbar Botschaften für die Menschen ihrer Zeit: Glaubensbotschaften der kritischen ökumenischen Christin, kämpferische Friedensbotschaften, Zeugnisse der Gottessucherin, Zeugnisse auch einer neuen ökumenischen Marienverehrung und immer wieder die Advents-, Weihnachts- und Osterbotschaften in einer neuen Sicht. Sie widmete sich auch intensiv dem neuen geistlichen Lied und – als eine der ersten – dem neuen geistlichen Kinderlied. Diese Gattungen sind in ihrem Schaffen mit mehreren hundert, zumeist in Sammlungen und Sammelwerken erschienenen Beispielen vertreten.

Für ihre Verdienste um die Katholische Kirchenmusik erhielt Erna Woll 1993 das päpstliche Ehrenkreuz "Pro Ecclesia et Pontifice".

Werkauswahl

"Lieder der Liebe" für mittlere Singstimme und Klavier (1944/55), Tonger

"Süßes Saitenspiel". Triptychon für gem. Chor und Tenorsolo (1960/65), Tonger

Missa choralis für gem. oder gl. Stimmen, Gemeinde und Orgel (1958/60), Schwann

"Wir glauben". Ordinarium für gem. oder gl. Stimmen, Gemeinde und Orgel (1965), Fidula

"Spiritus domini". Proprium zu Pfingstsonntag für Chor und Orchester (1963)

"Sieben Leben möcht' ich haben". Zyklus für Solostimme, gem. Chor und Instrumente (1966), Helbling

"Requiem für Lebende" für gem. Chor und Instrumente nach Texten von Marie Luise Kaschnitz u.a. (1975), Möseler

Vier Motetten nach Texten von Gertrud von le Fort (1975/76), Süddeutscher Musikverlag

Orgeltriptychon "Suchen – Hören – Loben" (1985), Strube

"Vorübergang". Mosaik für Orgel (1993), Schott




Wirtz, Tiny
Yang, Hayung